Aufgepasst bei Technologieaktien mit hoher Dividendenrendite

Eine Technologieaktie mit Chancen auf hohe Kursgewinne plus eine hohe Dividendenrendite? Das wäre eine attraktive Kombination, die in der Praxis allerdings selten funktioniert.

10/14/20253 min read

Aufgepasst bei Technologieaktien mit hoher Dividendenrendite

Die Zeiten, in denen Technologieunternehmen keine Dividenden zahlen, sind längst vorbei. Inzwischen schütten auch Branchengrößen wie Apple und Microsoft Dividenden an ihre Aktionäre aus. In der Regel fallen diese jedoch überschaubar aus, die Dividendenrenditen liegen hier unter 1 %. Das Geld wird eben lieber in Wachstum investiert.

Es gibt aber auch einige Technologiewerte, die sich bei der Dividendenrendite deutlich großzügiger zeigen. Einige davon stelle ich Ihnen im Folgenden vor. Generell gilt es hier genauer hinzuschauen, denn oftmals ist eine hohe Dividendenrendite bei Technologieaktien kein Gütesiegel.

United Microelectronics: Der TSMC-Konkurrent zahlt 6,3 % Dividendenrendite

United Microelectronics (UMC) aus Taiwan ist nach TSMC und SMIC der drittgrößte Auftragsfertiger der Welt im Halbleiterbereich. Das Unternehmen betreibt 12 Fabriken in Taiwan, Festlandchina, Japan und Singapur und besitzt Vertriebsniederlassungen in Europa, den USA und Südkorea. Zu den Kunden von UMC zählen bekannte Größen wie Broadcom, Texas Instruments und Qualcomm.

Mit 6,3 % fällt die Dividendenrendite sehr großzügig aus. Allerdings hat sich die Aktie – ganz im Gegensatz zum Marktführer TSMC – in den vergangenen Jahren schwach entwickelt. Auch beim Wachstum hinkt UMC der Konkurrenz hinterher. Ich würde daher hier nicht investieren.

Skyworks Solutions: Halbleiterhersteller mit 4,1 % Dividendenrendite

Das US-Unternehmen Skyworks Solutions stellt Halbleiter für drahtlose Handys und andere Geräte her, die drahtlose Konnektivität ermöglichen. Zu den wichtigsten Produkten zählen Leistungsverstärker, Filter, Schalter und integrierte Front-End-Module, die drahtlose Übertragungen unterstützen. Kunden von Skyworks sind in erster Linie Smartphone-Hersteller. Inzwischen verfügt Skyworks Solutions aber über eine wachsende Präsenz in anderen Bereichen, beispielsweise bei medizinischen Geräten oder der Automobilbranche.

Auch bei Skyworks Solutions kann die üppige Dividendenrendite von 4,1 % nicht über die enttäuschende Entwicklung beim Aktienkurs in den vergangenen Jahren hinwegtäuschen. Hinzu kommt, dass es dem Unternehmen nicht gelingt, Umsatz und Gewinn kontinuierlich zu steigern. Daher würde ich auch hier nicht investieren.

Amgen: Biotech-Gigant mit 3,3 % Dividendenrendite

Mit einem Jahresumsatz von rund 33,4 Mrd. US-Dollar (2024) und 25.000 Mitarbeitern ist Amgen eines der größten Biotech-Unternehmen der Welt. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf personalisierte Therapien gegen seltene Krankheiten.

Nachdem sich die Wachstumsraten des Unternehmen abgeschwächt haben, hat Amgen seine Dividende in den vergangenen Jahren schrittweise aufgestockt. Aktuell bringt es der Biotech-Gigant auf eine ansprechende Dividendenrendite von 3,3 %. Weitere Dividendensteigerungen sind auch in Zukunft zu erwarten, denn die Unternehmensgewinne dürften weiter steigen. Daher ist die Amgen-Aktie für Dividendenjäger durchaus eine Überlegung wert.

Texas Instruments: Ein Marktführer zurück auf Wachstumspfad mit 3,2 % Dividendenrendite

Das US-Unternehmen Texas Instruments, mit Sitz in Dallas, kennen Sie vielleicht als Hersteller von Taschenrechnern. Diese machen aber aktuell nur noch rund 5 % des Gesamtumsatzes aus. Der Rest wird mit Halbleitern erwirtschaftet. Texas Instruments ist der weltweit größte Hersteller von analogen Chips, die zur Verarbeitung von Signalen wie Schall und Leistung verwendet werden. Auch bei digitalen Signalprozessoren, die in der drahtlosen Kommunikation verwendet werden, und Mikrocontrollern nimmt der Konzern eine führende Marktanteilsposition ein.

Texas Instruments bietet aktuell 3,2 % Dividendenrendite. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Aktie dem allgemeinen Aufwärtstrend der Börsen in den vergangenen Jahren nicht anschließen konnte. Der Kurs tendiert seit Jahren seitwärts, während die Dividenden steigen. Immerhin sehen die Analystenprognosen eine Belebung des Geschäfts vor. Umsatz und Gewinn sollen in den nächsten Jahren mit einer jährlichen Wachstumsrate im zweistelligen Prozentbereich steigen. Das ist gar nicht so schlecht. Damit hat Texas Instruments gegenüber den anderen beiden vorgestellten Halbleiter-Aktien auf jeden Fall die Nase vorn.

Fazit: Die Kombination aus Technologiewerten und hoher Dividendenrendite funktioniert oft nicht

Bei Technologieaktien mit hoher Dividendenrendite gilt es, ganz genau hinzuschauen: Oftmals hat es schon seinen Grund, warum diese Unternehmen das Geld statt in Wachstum in eine hohe Dividende investieren. In vielen Fällen haben solche Unternehmen ihre besten (Wachstums-)Zeiten bereits hinter sich.

Wobei es natürlich keine Regel ohne Ausnahme an der Börse gibt …


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Über den Autor: Sascha Mohaupt investiert seit 30 Jahren in Aktien. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaft arbeitet er seit zwei Jahrzehnten als Chefredakteur für verschiedene Börsenbriefe.

Rechtlicher Hinweis: Diese Informationen stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Für Richtigkeit und Vollständigkeit sowie für eventuelle Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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