Nestle-Aktie dank Schwächephase für Dividendenjäger einen Blick wert

Die Aktie von Nestlé punktete jahrzehntelang mit hoher Krisenresistenz. Dies traf zuletzt nicht mehr zu. Dafür stieg die Dividendenrendite auf ansehnliche 4,3%. Das macht die Aktie für langfristig orientierte Dividendenjäger attraktiv.

Nestlé-Aktie dank Schwächephase für Dividendenjäger attraktiv

Hohe Dividendenrenditen gibt es an der Börse vor allem bei Aktien, die in jüngster Zeit nicht gut gelaufen sind. Hier heißt es für Anleger aufgepasst! Wenn Sie vor allem auf Sicherheit bedacht sind, sollten Sie nur dann zugreifen, wenn es sich um eine temporäre Schwäche bei einer Aktie handelt, deren Qualität ansonsten unbestritten ist. Dies ist beim Schweizer Nahrungsmittel-Giganten Nestlé der Fall, auch wenn die Aktie derzeit ihren jahrzehntelangen Nimbus der Krisenresistenz verloren hat.

Belastungsfaktoren: Inflation, schwindende Preissetzungsmacht und negative Währungseffekte

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Belastungsfaktoren, denen sich selbst die sonst so krisenresistente Nestlé-Aktie nicht entziehen konnte. Die Inflation hat im Nahrungsmittelbereich zu stark gestiegenen Rohstoff- und Produktionskosten geführt. Diese konnten – anders als in der Vergangenheit (Stichwort Preissetzungsmacht) – nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben werden, ohne dabei an Verkaufsvolumen einzubüßen.

Vor allem bei den stark gestiegenen Kaffee- und Kakaopreisen hat Nestlé niedrigere Gewinnmargen in Kauf genommen, um keine Marktanteile zu verlieren. Die Konsumenten sind diesbezüglich in den vergangenen Jahren preissensibler geworden und haben Markenprodukte (vor allem bei Preiserhöhungen) verstärkt durch günstigere Eigenmarken der Handelsketten ersetzt.

Im laufenden Jahr belastete zudem die Schwäche des US-Dollars die Geschäfte des Unternehmens zusätzlich. Nordamerika ist ein sehr umkämpfter Markt, was Preiserhöhungen zusätzlich erschwert.

Umsatz und Gewinn stagnieren, aber Besserung ist in Sicht

Auch im laufenden Jahr dürften Umsatz und Gewinn lediglich auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Für 2026 erwarten die meisten Analysten immerhin eine leichte Belebung beim Umsatz, die sich auch in etwas höheren Gewinnmargen niederschlagen dürfte.

Das spricht derzeit langfristig für die Nestlé-Aktie

  • Dank der Kursschwäche ist die Dividendenrendite auf 4,3% angestiegen.

  • Nestlé besitzt eine sehr hohe Dividendenkontinuität. Seit 30 Jahren (!) wurden die Dividenden jedes Jahr angehoben.

  • Die Bewertung der Nestlé-Aktie liegt aktuell deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Dies gibt dem Aktienkurs langfristig Sicherheit.

  • Der US-Zollhammer für die Schweiz betrifft Nestlé kaum, da das Unternehmen mit über 50 Produktionsstätten in den USA über 90% der dort verkauften Produkte vor Ort herstellt.

Fazit: Die Nestlé-Aktie mag zwar (zumindest vorerst) ihren Nimbus der Krisenresistenz verloren haben, doch die starke Marktposition und die hohe Bilanzqualität bleiben bestehen. Für langfristig orientierte Dividendenjäger erscheint die aktuelle Schwächephase attraktiv. Für das nächste Jahrzehnt können Sie hier mit durchschnittlichen jährlichen Renditen (Dividenden plus Kursgewinne) im hohen einstelligen Prozentbereich rechnen.

Über den Autor: Sascha Mohaupt investiert seit 30 Jahren in Aktien. Nach seiner Studium der Wirtschaftswissenschaft arbeitet er seit zwei Jahrzehnten als Chefredakteur für verschiedene Börsenbriefe.

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