RTL Group-Aktie: Sonderdividende von 15 % klingt attraktiv, aber
Satte 15 % Sonderdividende plant RTL im Frühjahr an seine Anleger auszuschütten. Damit bringt es die Aktie auf 21 % Gesamtdividende. Lohnt es sich, vor der Ausschüttung einzusteigen?
12/12/20252 min read
15 % Sonderdividende bringt Anlegern rund 21 % Gesamtdividende
Warum wird die Sonderdividende überhaupt ausgeschüttet? Hier sollen Anleger am Verkaufserlös von 1,1 Mrd. Euro für RTL Nederland an DPG Media beteiligt werden. Voraussichtlich soll es dafür eine Sonderdividende in Höhe von 5,00 Euro geben, die zusätzlich zur normalen Dividende von rund 2,00 Euro ausgeschüttet werden soll. Die exakte Höhe der Ausschüttung wird auf der Hauptversammlung Ende April 2026 festgelegt.
Bei einem aktuellen Kurs von 32,50 Euro entspricht dies einer Sonderdividende von gut 15 % und einer Gesamtdividende von über 21 %. Das hört sich schon sehr attraktiv an – nicht wahr?
Allerdings hat RTL bekanntlich mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, vor allem die rückläufigen TV-Werbeeinnahmen machen dem Medienkonzern zu schaffen und erfordern einen Konzernumbau mit schmerzhaften Einschnitten.
Sky-Übernahme birgt Risiken
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bei RTL ist die geplante Übernahme von Sky Deutschland. Hier hatte RTL Kostensyergien von 250 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Ob diese tatsächlich erzielt werden können, muss sich erst noch zeigen. Zudem ist es fraglich, ob die Übernahme die Qualität des Geschäfts verbessert. Sky Deutschland kämpft seit Jahren mit der Profitabilität, der deutsche Pay-TV-Markt gilt als schwieriger als in anderen Ländern.
Streaming-Geschäft wächst, verschlingt aber Kapital
Der Hoffnungsträger ist derzeit das Streaminggeschäft. Im ersten Halbjahr 2025 kletterten die Streaming-Erlöse um 30 % und RTL+ überschritt die Marke von 7 Mio. zahlenden Abonnenten.
Offen ist jedoch, inwiefern das Streaming-Geschäft profitabel arbeitet, schließlich verschlingt der Aufbau eine Menge Kapital. Und wie das teure Comeback von Stefan Raab bei RTL zeigt, sind die investierten Millionen nicht immer gut investiert.
Analysten zeigen sich vermehrt skeptisch
Auch unter Analysten gab es zuletzt einige skeptische Stimmen. So hat JPMorgan RTL zuletzt von Neutral auf Underweight herabgestuft, mit der Begründung, die Bewertung sei zu ambitioniert und das TV-Werbegeschäft schwächele weiter.
Fazit: Lassen Sie sich nicht von der üppigen Sonderdividende blenden
Sicherlich klingt eine Sonderdividende von 15% sehr attraktiv. Aber hier gilt es zu bedenken, dass es die Dividende natürlich nicht einfach geschenkt gibt, sondern die Ausschüttung vom Aktienkurs abgezogen wird. Es lohnt sich also nur, darauf zu setzen, wenn die Chancen gut sind, dass der Kursrücksetzer schnell wieder aufgeholt werden kann. Und in Anbetracht der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren habe ich da meine Zweifel. Daher schaue ich mir das Ganze lieber von der Seitenlinie aus an.
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Über den Autor: Sascha Mohaupt investiert seit 30 Jahren in Aktien. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaft arbeitet er seit zwei Jahrzehnten als Chefredakteur für verschiedene Börsenbriefe.
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